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Hirzweiler ist Siegerdorf

Siegerehrung beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Sechs Dörfer zeigen Stärke, Engagement und Ideenreichtum.

In diesem Jahr fand der 28. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ statt. In den vergangenen Wochen besuchte die Kreisjury die Orte Fürth, Steinbach, Dirmingen, Wustweiler, Hirzweiler und Welschbach. Bei einer schwierigen Entscheidung ging Hirzweiler als Sieger hervor.

Der Landkreis Neunkirchen ist zum Teil stark ländlich geprägt. Gerade in Zeiten großer Herausforderungen – demografischer Wandel, Mobilität, Digitalisierung – ist es wichtig, dass Dörfer Orte bleiben, an denen man gerne lebt, arbeitet und alt wird. Der Wettbewerb zielt darauf ab, sich mit der Zukunft des eigenen Dorfes zu beschäftigen und soziale Bindungen innerhalb der Dorfgemeinschaft zu stärken, um neue Impulse für die Dorfentwicklung zu liefern und den ländlichen Raum attraktiv zu gestalten.

Bei der Siegerehrung und den Worten von Landrat Sören Meng wurde schnell klar: Ein stark ausgeprägter Gemeinschaftssinn, der über einzelne Projekte hinausgeht, war in jedem der teilnehmenden Dörfer erkennbar. „Es ist schön zu sehen, dass Menschen Verantwortung übernehmen und sich mit viel Herzblut für ihr Dorf engagieren – unabhängig vom Alter oder der Funktion. Überall haben wir Initiativen gesehen, die nicht nur Bestehendes bewahren, sondern engagiert die Zukunft gestalten wollen.“

Ein verbindendes Element, dass sich durch alle Jury-Begehungen zog, war das große ehrenamtliche Engagement der gesamten Dorfgemeinschaften, ob in der Organisation von Festen, der Pflege von Plätzen und Gebäuden oder in der Planung neuer Ideen. 

Besonders überzeugen konnte jedoch das Siegerdorf Hirzweiler mit Ortsvorsteher Ralf Fischer, dass besonders im Bereich Teilhabe und Integration Zeichen setzt. Mit dem Hirzbachhof der Lebenshilfe ist ein Ort der Inklusion Teil des Dorflebens. Die Solidargemeinschaft Hirzweiler e.V. bündelt Ressourcen, ermöglicht Veranstaltungen und schafft generations-übergreifende Angebote, vor allem auf dem Vorplatz der Dorfwaldhalle, wo in Anwesenheit von kommunalpolitischen Vertreterinnen und Vertretern, Vereinsmitgliedern und Vertreterinnen und Vertretern der teilnehmenden Dörfer die Abschussveranstaltung stattfand. Über einen zweiten Platz kann sich Wustweiler mit Ortsvorsteher Michael Oswald freuen, gefolgt von Steinbach mit Fabian Scheidhauer auf dem dritten Platz. Fürth punktete unter anderem mit seinem Nahwärmenetz, das durch die Energiegenossenschaft betrieben wird und ökologisch wie ökonomisch überzeugt. Dafür nahm Ortsvorsteher Pascal Keip den Sonderpreis „Nachhaltigkeit“ des Landkreises entgegen. 

Illingens Bürgermeister Andreas Hübgen freut sich über den Ausgang des Wettbewerbes, haben doch alle Dörfer aus der Gemeinde Illingen teilgenommen, die die Kriterien für eine Teilnahme (weniger als 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner) erfüllen: „Ich gratuliere Hirzweiler ganz herzlich zum Gewinn des Wettbewerbs und ebenso Wustweiler und Welschbach zu ihren großartigen Platzierungen. Alle drei Orte zeigen auf beeindruckende Weise, wie stark Gemeinschaft, Engagement und kreative Ideen unser Dorfleben prägen können. Dieser Wettbewerb macht sichtbar, was oft im Verborgenen geschieht: Menschen gestalten mit Herzblut ihre Heimat – für heute und für kommende Generationen. Ich wünsche viel Erfolg beim Landeswettbewerb im September!“

„Es war eine knappe Entscheidung“, merkte Landrat Sören Meng bei der Siegerehrung noch an. „Man hat bei jedem Dorf gemerkt, dass hier angepackt, gestaltet und entwickelt wird. Die Teilnahme soll aber keine Momentaufnahme sein, sondern ein Versprechen, das wir uns selbst geben. In bewegten Zeiten brauchen wir Heimat, die uns erdet. Und genau das kann der Dorfwettbewerb sichtbar machen: wie stark der Zusammenhalt ist, wie engagiert die Menschen ihre Lebensräume gestalten und dass der ländliche Raum voller Zukunft steckt.“ 

Mit der Jury, bestehend aus Kreistagsmitgliedern und Vertreterinnen und Vertretern der Kreisverwaltung, ergaben sich während der Begehungen daher auch zahlreiche konstruktive Diskussionen. Als Zeichen seiner Dankbarkeit für dieses Engagement wird von Landrat Meng allen teilnehmenden Dörfern eine Ruhebank überreicht, hergestellt von der gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft AQA gGmbh.

Ausgezeichnet wurden:

  • 1. Platz: Hirzweiler (Ortsvorsteher Ralf Fischer)
  • 2. Platz: Wustweiler (Ortsvorsteher Michael Oswald)
  • 3. Platz: Steinbach (Ortsvorsteher Fabian Scheidhauer)
  • Nachhaltigkeitspreis: Fürth (Ortsvorsteher Pascal Keip)

 

Infos zum Wettbewerb:

Zur Teilnahme am Landeswettbewerb berechtigt sind Dorfgemeinschaften in räumlich geschlossenen Ortschaften oder auch Ortsteilen mit überwiegend dörflichem Charakter (allgemein mit „Dörfer“ bezeichnet) mit bis zu 3.000 Einwohnern. Darüber hinaus sind seit dem 27. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ bundesweit auch Gemeinschaftsbewerbungen von benachbarten Dörfern möglich. Voraussetzung hierfür ist, dass die betreffenden Dörfer zusammen nicht mehr als 3.000 Einwohner haben.

Zur Ermittlung der Teilnehmerdörfer am Bundesentscheid 2026 führt das Saarland im Jahr 2025 einen Landeswettbewerb durch. Der Landeswettbewerb ist zweistufig: Die erste Stufe ist der Vorentscheid auf Ebene der Landkreise bzw. des Regionalverbands Saarbrücken, die eigenverantwortlich Dorfwettbewerbe durchführen. Die Siegerdörfer dieses Vorentscheids nehmen anschießend am Landesentscheid teil.

Die Leistungen der Dorfgemeinschaften werden individuell unter Berücksichtigung der jeweiligen Ausgangslage des Dorfes und der Möglichkeiten der Einflussnahme der Dorfgemeinschaft auf die Dorfentwicklung bewertet. Von den Bewertungskommissionen werden im Rahmen einer Ortsbesichtigung drei Fachbewertungsbereiche betrachtet: 

Fachbewertungsbereich 1: „Unser Dorf hat Zukunft, weil wir Ziele und Konzepte entwickeln, wirtschaftliche Initiativen unterstützen und zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen“

Fachbewertungsbereich 2: „Unser Dorf hat Zukunft, weil wir sozial engagiert sind und dörfliche kulturelle Aktivitäten entfalten“

Fachbewertungsbereich 3: „Unser Dorf hat Zukunft, weil wir wertschätzend und sensibel mit unserer Baukultur und der Natur und Umwelt umgehen“

Beurteilt wird abschließend der Gesamteindruck des Dorfes.

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