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Bürgermeister Hübgen erläutert seinen Standpunkt zur Preisanpassung der Illinger Bäder

Stellungnahme

Warum gibt es Preisanpassungen in den Illinger Bädern?

Die Eintrittspreise für das Hallenbad und das Freibad der Gemeinde Illingen wurden in diesem Jahr auf Vorlage der Verwaltung und nach einstimmigem Beschluss des zuständigen Ausschusses angepasst.

Hintergrund dieser Entscheidung sind insbesondere die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Kosten für Energie, Instandhaltung und Personal.

So beträgt die Preiserhöhung bei Tageskarten für Erwachsene beispielsweise 1,00?€.

Je nach Kartenart — etwa bei Mehrfachkarten — fällt die Anpassung deutlich geringer aus.
 

Warum ist das notwendig?

Die Gemeinde Illingen betreibt sowohl ein Hallenbad als auch ein Freibad — und das in Zeiten, in denen solche Angebote in vielen Kommunen nicht mehr selbstverständlich sind.

Dabei werden Bäder bislang weder vom Bund noch vom Land als verpflichtende Aufgabe der Kommunen anerkannt. Es gibt keinerlei finanzielle Unterstützung für deren Betrieb oder Erhalt.

Gleichzeitig verzeichnet der Bäderbetrieb in Illingen seit Jahren ein erhebliches jährliches Defizit, das aktuell bei über 1.000.000€ liegt.

Dieses Defizit muss aus dem Gemeindehaushalt gedeckt werden — finanziert über Steuereinnahmen (v. a. Grundsteuer, Gewerbesteuer und Einkommenssteuer), also durch unsere Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibenden.

Um diesem Beitrag der Steuerzahler wertschätzend Rechnung zu tragen, erhalten künftig alle Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende aus der Gemeinde kostenlos eine Freizeitkarte.

Diese gewährt aktuell einen Rabatt auf den Eintritt in die Illinger Bäder.

Damit soll sichergestellt werden, dass die eigene Bevölkerung trotz der Preisanpassungen weiterhin einen vergünstigten Zugang zu unseren Bädern behält.

Dies ist ausdrücklich keine Benachteiligung anderer Personengruppen, sondern eine gezielte Anerkennung des Beitrags unserer Steuerzahler zum Erhalt dieser Infrastruktur.

In diesem Zusammenhang sehe ich auch keine Verletzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes.
 

Bäderstruktur erhalten — Finanzierung sichern

Die Preisanpassungen in den Illinger Bädern dienen letztlich nur einem Ziel: den dauerhaften Erhalt dieser wertvollen Infrastruktur für unsere Gemeinde.

Dass darüber derzeit öffentlich, unter anderem durch den saarländischen Rundfunk, diskutiert wird, ist richtig und wichtig.

Gleichzeitig müssen wir die Diskussion in einen bundesweiten Kontext stellen:

Das sogenannte „Bädersterben“ ist seit Jahren überall in Deutschland Realität.

Laut DLRG ist in den kommenden Jahren mit der Schließung von bis zu 800 Bädern in Deutschland zu rechnen — nicht, weil diese nicht mehr gebraucht würden, sondern weil den Kommunen schlicht die finanziellen Mittel fehlen, um notwendige Sanierungen und den laufenden Betrieb zu stemmen.

 

Dabei sind unsere Bäder aus meiner Sicht keine freiwillige Leistung, sondern gehören ganz klar zur Daseinsvorsorge:

  • Kinder lernen schwimmen.
  • Seniorinnen und Senioren bleiben gesund und aktiv.
  • Familien, für die Urlaubsreisen oft nicht möglich sind, finden wohnortnahe Erholung.
  • Vereine und Rettungsdienste erhalten Trainingsmöglichkeiten und eine sportliche Heimat.

 

Deshalb fordere ich ganz klar von Bund und Land:

Es braucht ein nachhaltiges, tragfähiges Finanzierungskonzept für die Bäderlandschaft in Deutschland.

 

Diese Herausforderung können und wollen wir nur gemeinsam lösen — als Kommunen, zusammen mit Verbänden, Vereinen und Institutionen.

Dafür setze ich mich mit aller Kraft ein — nicht nur für die Bäder in Illingen, sondern für den Erhalt der Bäder überall im Land.

 

Dazu gehören auch Anpassungen der gesetzlichen Grundlagen — mindestens auf Landes-, besser aber auf Bundesebene.

Unser Ziel: Zukunftsfähige Bäder für alle Generationen

Wir wollen unsere Bäder zukunftsfest aufstellen und langfristig erhalten.

Damit auch künftig:

  • Kinder schwimmen lernen
  • Menschen bis ins hohe Alter Sport treiben
  • Familien vor Ort Erholung finden
  • unsere Vereine Schwimmsport und Wasserrettung anbieten können

Dafür setze ich mich ein — und ich lade alle ein, die die Bäderlandschaft in unserem Land ebenso schätzen und erhalten wollen, mich dabei zu unterstützen.

Herzliche Grüße
Andreas Hübgen

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